Hallo Gesellschafter!

Schwabo-Streikende an der Einfahrt zum Pressehaus in Stuttgart (Foto: eb)

Am heutigen Donnerstag sind die Mitarbeiter der Schwarzwälder Bote-Gesellschaften zum neunten Mal in einen Warnstreik getreten. Es war wieder ein Tag mit einem Auswärtstermin: Mit zwei Bussen ging die Fahrt zum Pressehaus nach Stuttgart. Dort begann am Morgen nämlich die Gesellschafterversammlung der Südwestdeutschen Medienholding (SWMH), zu welcher der Schwarzwälder Bote gehört. Vor Ort waren es rund 120 Schwabo-Mitarbeiter. Die Gesamtzahl der Streikenden ist aber höher, da ein Teil nicht mitfahren konnte, andere im Urlaub sind. Unterstützung gab es zeitweise von Kollegen der Stuttgarter Zeitung und der Stuttgarter Nachrichten.

Die Gesellschafterversammlung wollten die Beschäftigten, ver.di und DJV nicht ungenutzt lassen. Eine gute Gelegenheit, um mal Hallo zu sagen und die Anteilseigner auf den laufenden Tarifkonflikt beim Schwarzwälder Boten aufmerksam zu machen. Denn wie sich vor Ort bestätigte, wissen bei weitem nicht alle Gesellschafter um den Arbeitskampf beim Schwarzwälder Boten und die Verweigerungshaltung der Geschäftsführer in Oberndorf.

Die Reaktionen der Menschen, die in Autos der Oberklasse vorfuhren, waren bunt gemischt. Einige waren im „Autopilotmodus“, sprich sie fuhren mit starrer, nach vorne gerichteter Miene an den Streikenden vorbei. Andere wiederum zeigten sich offen und freundlich, erkundigten sich in kurzen Gesprächen nach dem Grund für den Streik und nahmen eines der zahlreich verteilten Druck-Exemplare des Streik-Boten entgegen.

Erfreut zeigten sich ver.di und Betriebsrat über einen Besucher: Ulrich Bensel, Leiter Personal und Recht der Medienholding Süd GmbH. Der nahm sich viel Zeit für Gespräche mit den Streikenden und zeigte damit zumindest eines: Man kann mit Menschen reden, auch wenn man nicht unbedingt die gleiche Position vertritt.

Der Streik in Bildern: