Solidaritätserklärungen

Schwäbisches Tagblatt, Tübingen

Resolution an die Beschäftigten des Schwarzwälder Boten und Geschäftsführer Dr. Richard Rebmann

Wir, die Belegschaft des Verlags Schwäbisches Tagblatt in Tübingen, unterstützen die Forderung unserer Kolleginnen und Kollegen vom Schwarzwälder Boten nach Wiederherstellung ihrer tarifvertraglichen Rechte. In einer Branche, die ihre wichtige demokratische Aufgabe nur erfüllen kann, wenn sie qualitativ hochwertige Arbeit ermöglicht, appellieren wir an die gesellschaftliche Verantwortung der Geschäftsführungen als Publizisten, Verleger und Arbeitgeber. Für die drei ausgegliederten Gesellschaften Grafik-Bote, Medienvermarktung und Redaktionsgesellschaft muss Tarifbindung hergestellt werden! Deshalb wünschen wir den Streikenden beim Schwarzwälder Boten einen langen Atem und viel Erfolg!

Renate Angstmann-Koch
Betriebsratsvorsitzende

(Anmerk. d. Red.: Auch die Verlegerin des Schwäbischen Tagblatts hat sich an der Resolution beteiligt)

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Prinovis Nürnberg

An die Streikenden beim Schwarzwälder Boten

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

unsere solidarischen Grüße für Euren Kampf um die Tarifbindung. Bei Prinovis Nürnberg kämpfen wir für die Tarifbindung und einen Sozialtarifvertrag und gegen die Erpressung der Geschäftsleitung entweder einzelvertraglich auf Lohn zu verzichten oder entlassen zu werden. Dafür sind wir seit dem 27.7.11 immer wieder in den Streik gegangen. Doch Ende September hat die Mehrheit unseres Betriebsrates der Geschäftsleitung einfach freie Hand gegeben bei der „Sozialauswahl“. Nachdem dann bis Mitte Oktober bereits 109 Kollegen Aufhebungsverträge unterschrieben hatten um ihrer Entlassung zuvor zu kommen, hat die Geschäftsleitung Ende Oktober noch weitere 12 Drucker entlassen. Alle 121 Kollegen hatten den Verzicht auf Lohn und ihre tariflichen Rechte verweigert. Nach 12 Wochen Kampf und über 40 Streiktagen, haben wir den Streik am 22.10.11 mit Ende der Nachtschicht ausgesetzt und führen nun zunächst den juristischen Kampf gegen die Entlassungen, den wir auch mit Aktionen begleiten werden. Unsere Forderung nach Tarifbindung und einem Sozialtarifvertrag konnten wir dieses Mal noch nicht erkämpfen. Doch wir kommen wieder! Wir wünschen Euch Einigkeit und Entschlossenheit im Kampf.

Betriebliche Streikleitung Prinovis Nürnberg

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Betriebsrat KIM, Stuttgart (und gleichlautend auch von KIM Oberndorf)

Sehr geehrter Herr Dr. Rebmann,
sehr geehrte Herren Erdmann und Heinzelmann,

der Betriebsrat der KiM GmbH Stuttgart bekundet hiermit seine Solidarität zu den Kolleginnen und Kollegen der Schwarzwälder Bote Medienvermarktung Südwest, der Schwarzwälder Bote Redaktionsgesellschaft sowie des Grafik Boten. Wir sind empört über den Umgang mit den Menschen, die nichts anderes tun als gewaltlos für Ihr gutes Recht, gerechte Bezahlung und anständige Arbeitsbedingungen, zu kämpfen. Wir wünschen den Kolleginnen und Kollegen die erforderliche Kraft, Ausdauer, den Mut und weiterhin eine starke Solidarität. Von der Geschäftsführung fordern wir das Mindeste an Respektbezeugung, die Mitarbeiter von seinem Arbeitgeber erwarten können, Aufnahme der Gespräche.

Der Betriebsrat der KiM GmbH Stuttgart

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Betriebsrat Verlagshaus Jaumann

Lieber Kollege Dr. Ducks,
liebe Kolleginnen und Kollegen vom „Schwarzwälder Boten“,

nicht dass Sie denken, es wäre uns wurscht, was bei und mit Ihnen derzeit passiert!
Was wir im „Streikboten“ über die neueste Eskalation Ihrer Auseinandersetzung mit unserem gemeinsamen Verleger Dr. Richard Rebmann lesen mussten, hat uns sehr empört. Ein übleres Beispiel von Abgehobenheit ist wohl kaum vorstellbar: Da wirft sich einer zum Konzernchef auf, um dann zu erklären, er sei für das, was er in den von seinem Konzern beherrschten Teilgesellschaften passiert, nicht zuständig.
Kalt läuft es uns über den Rücken, wenn wir vom anschließenden Polizeieinsatz lesen: Man bedient sich der im vorvorigen Jahrhundert erfundenen Methode, bewaffnete Kräfte gegen Streikende herbeizurufen.
Wir fühlen mit Ihnen und erklären uns solidarisch mit Ihnen und Ihrem gerechten Kampf für anständige Arbeitsbedingungen!

Mit solidarischen Grüßen
Für den Betriebsrat im Verlagshaus Jaumann, Lörrach

Jörg Bertsch
Vorsitzender

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Redakteure des Mannheimer Morgen

Wir, die streikenden Redakteure und Volontäre des „Mannheimer Morgen“ und des „Südhessen Morgen“, erklären uns solidarisch mit den Anliegen des „Schwarzwälder Boten“.

Wir kämpfen Seite an Seite mit den Kollegen für eine faire Bezahlung, die der Qualität unserer Arbeit entspricht, für den Erhalt von Urlaubs- und Weihnachtsgeld auf bisherigem Niveau und für die Fortführung der Altersvorsorge durch das Presseversorgungswerk. Ganz besonders setzen wir uns aber dafür ein, dass die Berufseinsteiger zu den gleichen Bedingungen arbeiten können wie wir, um die journalistische Qualität auch in Zukunft zu sichern und keine Zwei-Klassen-Gesellschaft in den Redaktionen zuzulassen. Deshalb lehnen wir ein Tarifwerk II für unsere künftigen Kollegen mit Abstrichen von bis zu 30 Prozent, wie sie von den Verlegern auf den Tisch gelegt wurden, ab.

Im Gegensatz zur Situation beim „Schwarzwälder Boten“ haben unsere Gewerkschaften am 17. August die Möglichkeit, mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger über einen flächendeckenden Tarifvertrag zu verhandeln. Den Kollegen des „Schwarzwälder Boten“ bleibt dies verwehrt. Sie erlebten in diesem Jahr, wie die Redaktion sowie die Anzeigen- und Geschäftsstellenmitarbeiter in zwei nicht mehr tarifgebundene Unternehmen ausgegliedert wurden – wie dies 2008 bereits mit dem Grafik-Boten geschehen ist. Dies passierte ohne frühzeitige Beteiligung des Betriebsrats und ohne nachgewiesene Notlage im Verlag. Seit dem 20. Mai streiken die Kollegen nun mit Unterbrechungen dafür, dass sich ihr Verleger Dr. Richard Rebmann mit ihnen an einen Tisch setzt – bislang ohne Erfolg.

Ziel des Streiks ist es, für die drei ausgegründeten Unternehmen wieder eine Tarifbindung zu erreichen. Dies können wir nur unterstützen, um einheitliche Lohn- und Arbeitsverhältnisse im Tageszeitungsjournalismus zu gewährleisten. Das rücksichtslose Vorgehen der Unternehmensführung unter Missachtung der betrieblichen Mitbestimmung verurteilen wir ebenso wie die Weigerung, sich mit den Sozialpartnern an einen Tisch zu setzen und gemeinsam einen gangbaren Weg für den „Schwarzwälder Boten“ zu finden. Wir fürchten, dass dieses Verhalten auch in anderen Verlagshäusern Schule machen könnte, wenn die Führung des „Schwarzwälder Boten“ sich mit ihrer Vorgehensweise durchsetzt.

Die streikenden Redakteure und Volontäre
des „Mannheimer Morgen“ und des „Südhessen Morgen“

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Konzernbetriebsrat Medienholding Süd GmbH, Stuttgart (vom 20. Juli 2011)

Liebe Kolleginnen und Kollegen der ausgegliederten Gesellschaften des Schwarzwälder Bote,

aus der heutigen Sitzung des Konzernbetriebsrates der Medienholding Süd GmbH in Stuttgart, zu der auch die Mediengruppe Schwarzwälder Bote gehört, soll ich euch solidarische Grüße im Namen aller Konzernbetriebsratsmitglieder übermitteln. Ihr sollt wissen, dass wir eure Streikbewegung mit großem Interesse verfolgen. Was ihr bis jetzt auf die Beine gestellt habt, verdient allergrößte Anerkennung und Respekt. Wir wissen, dass euer Kampf für die Wiederherstellung der Tarifbindung von größter konzernpolitischer Bedeutung ist. Was morgen an Verschlechterungen bei euren Löhnen und Arbeitsbedingungen gelten soll, wird übermorgen Maßstab für die anderen Unternehmen des Konzerns. Dies gilt es unter allen Umständen zu verhindern. Deswegen ist euer Kampf auch unser Kampf. Unsere Solidarität werde ich stellvertretend für alle Konzernbetriebsratsmitglieder euch persönlich vor Ort bei euren nächsten Streiks übermitteln.

Samir Alicic
Konzernbetriebsratsvorsitzender
Medienholding Süd GmbH, Stuttgart

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Katholische Betriebsseelsorge Rottenburg-Stuttgart (Original-pdf: {filelink=5})

Solidarität mit den Mitarbeiter/innen des Schwarzwälder Boten

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
über die Gewerkschaft ver.di haben wir erfahren, dass Eure Geschäftsleitung den Schwarzwälder Bote in mehrere Gesellschaften ausgegliedert hat und durch Austritt aus dem Verband einen tariflosen Zustand herbeigeführt hat. Dass nun die berechtigte Forderung der Beschäftigten, einen Haustarifvertrag mit der Geschäftsleitung auszuhandeln, von den Arbeitgebern abgelehnt wird, macht deutlich, dass hier beabsichtigt ist, Arbeitnehmern/innen ihren gerechten Lohn vorzuenthalten und ihre Rechte einzuschränken bzw. zu nehmen.
Diese Verhaltensweise der Geschäftsleitung erinnert an die Haltung der Fabrikherren zu Beginn der Industriealisierung. „ Am auffallendsten ist heute die geradezu ungeheure Zusammenballung nicht nur an Kapital, sondern an Macht und wirtschaftlicher Herrschgewalt in den Händen einzelner, die sehr oft gar nicht Eigentümer, sondern Treuhänder oder Verwalter anvertrauten Gutes sind, über das sie mit geradezu unumschränkter Machtvollkommenheit verfügen.“ (Sozialenzyklika QA 1931,105)
Tarifverträge sind Friedensverträge. Sie regeln den Ablauf der Lohn- und der Manteltarifverhandlungen. Tarifverträge sind auch Sicherheitsverträge, denn sie geben Arbeitgebern die Sicherheit der Kalkulation mit festen Lohn- und Arbeitskosten und den Arbeitnehmern die Zukunftssicherheit, mit einem bestimmten Einkommen planen zu können.
Darüber hinaus sind Tarifverträge auch Ordnungsverträge. Sie geben beiden Seiten Verlässlichkeit, befrieden die Konfliktparteien und sind deshalb zentrale Elemente einer Demokratie. Auf diesem Hintergrund ist das Verhalten Eurer Geschäftsleitung absolut unverständlich und lässt somit auch eine demokratische Grundhaltung im Verhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber vermissen.
Eurer Forderung, die Tarifbindung beizubehalten bzw. über einen Haustarifvertrag zu verhandeln schließen wir uns an, da wir diesen im wahrsten Sinne des Wortes auch für notwendig halten. Tarifverträge sind die einzige Chance mit denen Arbeitnehmern verlässliche und gerechte Löhne und Arbeitszeiten erreichen können.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, als Vertreter der Arbeitnehmerseelsorge (ANS) und der Betriebsseelsorge dürfen wir Euch unsere solidarische Unterstützung im Kampf um einen guten Tarifvertrag zusichern. Dazu wünschen wir Euch die erforderliche Kraft, Ausdauer, den Mut, eine starke Solidarität untereinander und im gesellschaftlichen Umfeld.

Mit solidarischen Grüßen
gez. Michael Herzog

Thomas Maile,
Referent für Arbeitnehmerseelsorge/KAB Kath.  Betriebsseelsorge Tuttlingen/Rottweil

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Gesamtbetriebsrat der Firma Mahle (Original-pdf: {filelink=3})

An die Journalistinnen und Journalisten der Zeitungen in Deutschland (ver.di und DJV)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ihr habt ein Recht auf faire Bezahlung und anständige Arbeitsbedingungen. Es ist eine Schande, dass eure Berufsgruppe, die so wichtig für unsere Gesellschaft ist, derart schlecht behandelt wird. Die Qualität unseres Lebens und unserer Demokratie hängt stark davon ab, ob Qualitätsjournalismus bei den Zeitungen in Deutschland möglich ist.

Die Kampagne der IG Metall „Gute Arbeit – Gutes Leben“ für die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie zeigt, dass wir gemeinsame Interessen haben und darum zusammenhalten müssen. Eure und unsere Tarifverträge sind die tragenden Säulen desselben Daches, das uns als abhängig Beschäftigte und unsere Familien schützt.

Deshalb erklären sich der Gesamtbetriebsrat MAHLE und die IG Metall im MAHLE-Konzern solidarisch mit eurem Kampf.

Die Redakteure, die euch nicht unterstützen, legt bitte die Sätze des Journalisten Jack London (1876-1916) aus „Der Streikbrecher“ vor: „Nachdem Gott die Klapperschlange, die Kröte und den Vampir geschaffen hatte, blieb ihm noch etwas abscheuliche Substanz übrig, und daraus machte er einen Streikbre-cher. Ein Streikbrecher ist ein aufrechtgehender Zweibeiner mit einer Korkenziehersee-le, einem Sumpfhirn und einer Rückgratkombination aus Kleister und Gallert. Wo ande-re das Herz haben, trägt er eine Geschwulst räudiger Prinzipien.“

Mit solidarischen Grüßen am 12. Juli 2011 (Stuttgart-Cannstatt)

Vorsitzender Gesamtbetriebsrat Mahle*
gez. Bernd Hofmaier-Schäfer

IG Metall Konzernbetreuer
gez. Hansjörg Schmierer

*Der Gesamtbetriebsrat Mahle ist der Zusammenschluss von 204 Betriebsräte (24 deutsche Werke), die die Interessen von rund 9.300 Beschäftigten vertreten.

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Verband Deutscher Schriftsteller in verdi (vom 5. Juli)

Schriftsteller solidarisieren sich mit Zeitungsjournalisten

Der Bundesverband deutscher Schriftsteller in verdi, VS, und sein baden-württembergischer Landesverband solidarisieren sich mit den in diesen Tagen immer wieder in Warnstreiks tretenden Redakteurinnen und Redakteuren an Tageszeitungen.Der VS hält die Absicht der Zeitungsverleger, das Gehalt von Berufseinsteigern um 25 Prozent und die Gehälter der Journalisten insgesamt um fünf Prozent zu kürzen, für dreist, unangemessen und für in hohem Maße gesellschaftlich rücksichtslos. Diese brutalen Kürzungsabsichten gefährden jedweden Qualitätsjournalismus, der für das demokratische Gemeinwesen von unverzichtbarer Bedeutung ist. Nur ausreichend bezahlte Journalisten können in ausreichend besetzten Redaktionen guten Journalismus liefern, können die Funktion der Presse als machtkontrollierende vierte Gewalt ausüben. Das hohe Gut qualitätvoller Zeitungsarbeit darf nach Ansicht des VS nicht auf dem Altar wohlfeiler Rendite geopfert werden. Es gibt für Zeitungsverleger kein naturwüchsiges Lebensrecht auf hohen Gewinn.Der VS bestärkt die Journalistinnen und Journalisten in ihrem legitimen Bemühen, die abseitigen und an dumpfen Manchester-Kapitalismus gemahnenden Kürzungsabsichten der Zeitungsverleger zu verhindern.

Gez.: Imre Török,
Bundesvorsitzender des Verbands Deutscher Schriftsteller in verdi VS

Mathias Kehle,
Vorsitzender des baden-württembergischen VS

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IG Metall  Bezirk Baden-Württemberg (vom 4. Juli)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,wer sich zurzeit über das Geschehen in der Welt, des Landes und der Stadt informieren will, findet seit einigen Wochen morgens oft eine kräftig ausgedünnte Tageszeitung im Briefkasten. Das verwundert zwar auf den ersten Blick, ist aber letztlich nur konsequent. Dahinter steckt der Versuch der Verleger, mitten in einem kräftigen Aufschwung den Menschen ganz offen und ungeniert in die Taschen zu greifen. Sie drohen mit Lohn- und Leistungskürzungen und fordern somit ganz offen Widerstand heraus.Dünnere Zeitungen sind also lediglich die Folge des berechtigten Protests der Zeitungsredakteure gegen die maßlosen Kürzungsforderungen der Verleger. 25 Prozent weniger für Neuredakteure, 5 Prozent weniger für alle Zeitungsredakteure.Die Verleger sollten endlich von ihrem hohen Ross steigen, auf den Boden der Tatsachen zurückkehren und fair mit den Redakteurinnen und Redakteuren verhandeln. Entgeltkürzungen und niedrige Einstiegsgehälter sind eine klare und unmissverständliche Kampfansage an den Qualitätsjournalismus, die nicht akzeptabel ist.Die Redakteurinnen und Redakteure der Stuttgarter Zeitung, Stuttgarter Nachrichten, der Südwestpresse, des Mannheimer Morgen, Schwarzwälder Boten und vielen Zeitungen mehr haben eine wichtige Aufgabe in diesem Land: Sie sollen und wollen die Bürgerinnen und Bürger, die Leserinnen und Leser Tag für Tag ausführlich und gut informieren. Dieses Engagement und die vorhandene Qualität dieser Arbeit kann man nicht mit Entgeltkürzungen belohnen. Das ist eine deutliche Geringschätzung der Leistungen der Redakteurinnen und Redakteure.Und damit auch in Zukunft qualifizierter Nachwuchs den Weg in den Journalismus, in die Zeitungsredaktionen sucht und findet, müssen dort weiterhin ordentliche Arbeitsbedingungen und Entgelte zu finden sein. Mit nacktem Sparen kommt man hier nicht weiter. Und Kürzungen der Einstiegentgelte führen gar in eine Sackgasse.Der Solidarität der IG Metall können sich die Redakteurinnen und Redakteure der Tageszeitungen sicher sein. Der Streit wurde und wird von den Verlegern provoziert und kann nur durch deren Einlenken beigelegt werden.

Glück auf!

Für die IG Metall Baden-Württemberg
Kai Bliesener
Pressesprecher der IG Metall Baden-Württemberg

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Betriebsrat der Frankfurter Societäts-Druckerei (vom 23. 6. 2011)

„Liebe Kolleginnen und Kollegen vom Schwarzwälder Streikboten,im vergangenen Jahr sollte uns das gleiche Schicksal treffen wie Euch jetzt.  Dank der heftigen Gegenwehr und des gemeinsamen zehntägigen Arbeitskampfs von Redakteuren und den „Blaumännern“ aus unserer Druckerei konnten wir zwar nicht die Aufspaltung unseres Unternehmens in drei Teile, jedoch die geplante Tarifflucht verhindern. Daher wünschen wir Euch für Euren Kampf viel Erfolg, Kraft und Standfestigkeit. Auch in der aktuellen Tarifauseinandersetzung stehen Redaktion und Technik der Frankfurter Societäts-Druckerei wieder Seite an Seite.Wenn wir Euch helfen können, lasst es uns bitte wissen.“

Mit solidarischen Grüßen aus Frankfurt
Ursula Königstein
Betriebsratsvorsitzende und Vertrauensfrau Frankfurter Societäts-Druckerei

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Politische Vereinigung Buntspecht Schramberg (vom 20.6.2011)

Solidaritätserklärung mit den Schwabo-Beschäftigten

„Der Vorstand der politischen Vereinigung Buntspecht in Schramberg erklärt sich solidarisch mit den Beschäftigten des Schwarzwälder Boten und unterstützt sie in ihrer Auseinandersetzung mit den Geschäftsleitungen. Wir fordern die Verantwortlichen im Konzern und den einzelnen neugeschaffenen Unterfirmen des Schwarzwälder Boten auf, endlich auf die Belegschaften zuzugehen und mit den Betriebsräten und Gewerkschaften über die Arbeitsbedingungen zu verhandeln. Dies ist an sich eine Selbstverständlichkeit. Wir fordern die Geschäftsleitungen auf, zu tarifvertraglichen Vereinbarungen zurückzukehren. In einer Zeit, in der alle Welt von Transparenz und Offenheit redet, halten wir es für empörend, dass der Schwarzwälder Bote seine Leser bisher über die Auseinandersetzungen im eigenen Haus noch nicht ein einziges Mal informiert hat.“

Für den Vorstand
Peter Schimak,
Politische Vereinigung Buntspecht Schramberg

15 Antworten auf Solidaritätserklärungen

  1. Steffen Zeile sagt:

    Sehr geehrte Mitarbeiter des Schwabo,

    ich verlege das Amtsblatt von Alpirsbach und verfolge den Streik nun schon einige Zeit.
    Es ist ein Skandal, dass im Schwabo selbst nichts über den Streik erscheint. Ich habe im Amtsblatt schon darüber berichtet. Heute habe ich eine Sammel-E-Mail an alle meine Bekannten und Kunden verschickt. Den Wortlaut finden Sie unten stehend.
    Freundliche Grüße
    Steffen Zeile
    (…)

  2. Van Houten Michaela sagt:

    Auch ich möchte Euch persönlich viel Kraft und Ausdauer wünschen.
    Leider muss ich nur allzu oft feststellen, dass Solidarität für viele schon zu einem Fremdwort verkommen ist. Nach dem Motto: Was interessieren mich die anderen, Hauptsache ich habe mein Schäfchen ins Trockene gebracht.
    So jetzt auch die Auseinandersetzung das sich Zeitungsbetriebe von dem Rest trennen sollen. Verheerend!
    Solidarische Grüße Michaela

  3. Freier Mitarbeiter sagt:

    Hallo Ihr Redakteure und Angestellten,
    wieso erscheint überhaupt der Schwabo? Wenn die Bahn streikt, fährt auch kein Zug mehr. Haut mal richtig auf den Putz!

    Und Hallo, bitte setzt Euch auch für uns Freien ein!
    Ich möchte das Honorar der Freien Mitarbeiter des Schwarzwälder Boten nicht unerwähnt lassen, die oftmals mehrere Stunden an einer Veranstaltung teilhaben, tagsdrauf am Schreibtisch hocken und das für rund 20 Euro Brutto – die es beim Finanzamt noch zu versteuern gilt.

  4. Liebe Kolleginnen und Kollegen,
    als Vorsitzender des Fachbereichs Medien im ver.di-Bezirk Wiesbaden übersende ich Euch solidarische Grüße und wünsche Euch viel Kraft und Ausdauer. Lasst Euch nicht unterkriegen! Und bitte lasst uns wissen, wie wir Euch auch aus der Ferne unterstützen können.
    Ich habe auch schon im Schwarzwälder Boten Texte und Bilder veröffentlicht und kann gut nachvollziehen, dass die Freien bei diesen mickrigen Honoraren die Nase voll haben.
    gez. Hans-Gerd Öfinger, Wiesbaden

  5. Der offene Brief von Nachwuchsjournalisten an die Zeitungsverleger soll auch eine Solidaritätsbekundung für die streikenden Kollegen sein. Danke!
    http://www.openpetition.de/petition/online/offener-brief-von-nachwuchsjournalisten-an-die-deutschen-zeitungsverleger

  6. Zeitungsredakteur sagt:

    Liebe Mitarbeiter des Schwabo,
    haltet durch!!!!! Wir in Ostwestfalen-Lippe kämpfen auch seit geraumer Zeit gegen die Forderungen der Verleger und wir kämpfen weiter. Das, was da im Moment passiert, darf sich einfach nicht durchsetzen! Wir müssen JETZT ein Zeichen setzen, sonst ist die Zukunft des Journalismus ernsthaft bedroht. Mit solidarischen Grüßen!

  7. Heide Janicki sagt:

    Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    die Welt, in der wir leben, organisiert von Kapital und Kabinett, fordern
    es heraus: nichts geht mehr ohne Streik und Widerstand, und das Exempel,
    das sie an Euch statuieren wollen, ist ein Skandal! Es geht um
    Profitmaximierung auf Euren Knochen. Indem sie Eure Arbeitsplätze gegen
    Lohn und Arbeitszeit ausspielen, versuchen sie, Euch zu erpressen.

    Die Druckunternehmer waren nie zimperlich, aber was wir uns heute bieten
    lassen müssen, macht fassungslos! Und Ihr steht damit – leider – nicht alleine.
    Wenn sich die Problemlage unserer Kolleginnen und Kollegen bei Prinovis
    und Euch auch im Detail unterscheiden mag, so ist eine Gemeinsamkeit
    ganz deutlich: die Druckunternehmer spielen mit Eurer Existenzangst und hoffen,
    Euch damit kirre zu kriegen.

    Das Spiel mit der Existenzangst ist kriminell und gehört verboten!

    Laßt nicht zu, daß sie damit durchkommen!
    Kämpft um Eure und die Existenzgrundlage Eurer Familien!

    An fast jedem Arbeitsplatz hängen Familien. Arbeitsplatz, Arbeitszeit und
    der Lohn bestimmen unsere Lebensbedingungen. Ich habe die
    Frauen/Lebensgefährtinnen und Kolleginnen bei Prinovis mit einem Transparent
    gesehen, auf dem stand: „Wir lieben Männer mit Rückgrat!“ Ja, so ist es!
    Wir lieben Menschen mit Rückgrat. Das wir das besitzen, haben wir über Generationen bewiesen.

    Deshalb: Bleibt stark und kämpft um Eure und die Existenz Eurer Familien.

    Ich wünsche Euch, daß sich noch viel mehr Verbündete in Eurer Region finden, die
    Euch in Eurem Streik unterstützen! Ihr seid im Recht!

    Mit solidarischen Grüßen

    Heide Janicki, Rentnerin
    (alte Drupa-Frau und über 25 Jahre Betriebsratsmitglied bei der
    Braunschweiger Zeitung)

  8. Achim Ringwald sagt:

    Liebe Kolleginnen und Kollegen des Schwabo,
    liebe Kolleginnen und Kollegen der Schramberger Redaktion,

    als regelmäßiger Leser des Streikboten stelle ich mich uneingeschränkt hinter euch. Zum einen als Personalratsvorsitzender der Großen Kreisstadt Schramberg, 30 Jahre ÖTV und Verdi-Mitglied und zum andern als Privatmann und jahrzehntelangem Schwabo-Leser.
    Es geht hier zuallererst um eure Arbeitsplätze, das ist ganz klar. Es geht aber auch, und das wird oft übersehen um unsere PRESSEFREIHEIT generell und das Recht auf vernünftige und zeitnahe Information.
    Haltet durch!

    Achim Ringwald

  9. Hallo liebe Mitarbeiter und Redakteure des Schwarzwälder Bote,
    als ehemaliger freier Mitarbeiter unterstütze ich den Streik um eurer Interessen von ganzen Herzen und fordere die noch fehlenden Kollegen in den Redaktionen auf sich dem Kampf um die gemeinsamen Rechte anzuschließen. Die Kollegen und Kolleginnen sind auch für euch im Ausstand! Solidarisiert euch!
    Viele Grüße und haltet die Reihen geschlossen!
    Alphons Hoffkamp

  10. Betriebsrat "Offenbach Post" sagt:

    Liebe Kolleginnen und Kollegen,
    der Betriebsrat der Tageszeitung „Offenbach Post“ sendet Euch solidarische Grüße in den Schwarzwald.
    Wir unterstützen Eure Forderung nach einer tariflichen Bindung und sehen diese als eine ganz wichtige Sachen an.
    Möge Euer Einsatz auch anderen Belegschaften Mut machen, für ihre Interessen einzustehen.
    In Gedanken sind wir bei Euch.
    Daniel Bläser, Betriebsratsvorsitzender

  11. Eine ehemalige Auszubildende sagt:

    Liebe ehemalige Kolleginnen und Kollegen, seit Beginn verfolge ich euren Streik mit großem Interesse, da ich selbst vor vielen Jahren meine Ausbildung zur Schriftsetzerin im Schwarzwälder Bote gemacht habe.
    Es erschüttert mich sehr, zu sehen, was die Gesellschafter daraus gemacht haben um ihre Gewinne zu erhöhen und kosteneffizient zu arbeiten. Ich kann es nach wie vor nicht glauben, dass ein solch großes Haus so schlecht finanziell darstehen soll, wie es die ach so armen Gesellschafter darstellen. Ich persönlich finde es eine bodenlose Frechheit, euch nach so vielen Wochen immer noch im Ungewissen zu lassen, wie es weitergeht und euch alle wie Schwerverbrecher zu behandeln, weil ihr gewaltlos für euer gutes Recht kämpft. Das Mindeste an Respektbezeugung, die ein Arbeitgeber seinen Mitarbeitern gegenüber haben sollt, wird euch verweigert, indem ihr keine Antwort bekommt. Dazuhin wird noch ein Polizeiaufgebot gefordert als ob ihr Schwerverbrecher wärt. Ist es in Deutschland heute schon verboten, zu fragen, was die berufliche Zukunft bringt? Wenn es in einem Gespräch nicht möglich ist, da es euch euer Arbeitgeber ja verweigert, gibt es ja schließlich keine andere Möglichkeit, als die des Warnstreiks. Brauchen wir die polizeiliche Aufsicht beziehungsweise Erlaubnis, um eine Antwort auf eine ganz berechtigte Frage zu erhalten? Es ist einfach ein Armutszeugnis für einen Arbeitgeber, so zu reagieren.
    Auch ich habe in den vergangenen Jahren oft zu kämpfen gehabt, doch eine solche Erfahrung habe ich auch bei der Zeitarbeit nicht machen müssen.
    Oft habe ich mich auch nicht getraut, für meine Rechte kämpfen und einzustehen, doch seit meinem letzten Arbeitsplatz (sozialer Bereich) habe ich wieder gelernt, zu kämpfen und für die Rechte der Arbeitnehmer einzustehen. Jeder von uns hat das Recht, ohne polizeilichen Einsatz, öffentlich für seine Fragen und Rechte einzustehen, solange es so wie bei euch ruhig und friedlich zugeht. Macht weiter so und lasst euch nicht unterkriegen.
    Meinen Namen möchte ich nicht nennen, doch der eine oder andere wird mich sicher wiedererkennen.
    Ich wünsche euch sehr viel Energie und Motivation und dass ihr euer Recht bekommt und eure Arbeitsplätze zu fairen und menschlichen Konditionen gestaltet werden.

  12. hannes kuhnert sagt:

    Alle Achtung den Kolleginnen und Kollegen, die jetzt schon über 40 Tage streiken. Haltet durch, ich bin sicher, es ist nicht umsonst. Ihr tut es für den beruflichen Nachwuchs, für junge Journalisten und angehende Journalisten, die für ein Gehalt arbeiten sollen, das zum Leben kaum ausreicht. Das kann nicht sein. Da sich nicht alle Kolleginnen und Kollegen – aus welchen Gründen auch immer – für die Teilnahme am Streik entscheiden können, denke ich aber auch an jene, die unter kaum zumutbaren Umständen täglich und wochenendlich „Notzeitung“ machen (müssen). Auch sie verdienen unseren Respekt. Ich frage mich nur, wie lange das unsere Leser ertragen wollen, zumal ihnen nicht erklärt wird, um was es uns eigentlich geht.

  13. Ein Kollege aus dem Tal sagt:

    Fairness, Menschlichkeit, das sind Tugenden, die den Schwarzwälder Boten einst auszeichneten. Das war einmal. Polizeieinsatz gegen Kolleginnen und Kollegen, die nicht mehr wollen, als ihr Recht, Personalkarussell mit Versetzungen und Entlassungen nach Gutsherrenart und bodenlose Arroganz, das ist der Schwarzwälder Bote heute. Noch vor nicht allzu langer Zeit traf sich die „Schwabo-Familie“ noch in Oberndorf, um von der Verlagsleitung Honig um die Nase geschmiert zu bekommen. Kurze Zeit später zogen die Verantwortlichen ihre Masken ab – es wird mir doch keiner erzählen können, dass Verlagsleitung und Chefredaktion zu diesem Zeitpunkt nicht schon alles gewusst haben….
    Wenn Verlagsleitung und Chefredaktion nur einen Funken Anstand und Respekt vor uns SchwaBo-Mitarbeitern haben, dann sollten sie die Gespräche sofort wieder aufnehmen und Entgegenkommen zeigen. Wir sind schließlich diejenigen, die oft genug mal wieder erst um Mitternacht nach Hause kommen, weil wir aktualieren und die Menschen seriös und qualitätsvoll informieren wollen, ohne nach Überstundenvergütung zu rufen, und wir uns ausserdem – bislang jedenfalls – mit unserer Zeitung identifizieren. Wenn der Verlag jetzt Federn lassen muss, dann haben sich das Verlag und Chefredaktion selbst zuzuschreiben. Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich erkläre mich auf diese Weise mit Euch solidarisch: Kämpft um Euer Recht, kämpft um faire Konditionen, ich drücke Euch die Daumen.

  14. martina holbein sagt:

    aus Rastatt
    Ich finde es eine bodenlose Frechheit, wie jenseits allen Rechts mit den Forderungen der Arbeitnehmer umgegangen wird. Wir leben in einer Demokratie und da steht nirgendwo geschrieben, dass einige gleicher sind als andere. Wenn man sich die Entwicklung des SchwaBo in den vergangenen 22 Jahren – da habe ich ihn kennengelernt – anschaut, kommen einem die Tränen. Und was jetzt diese neueste Masche angeht, von moderner Betriebsführung haben die Verantwortlichen scheinbar noch nichts gehört; vielleicht liegt Oberndorf da doch zu weit in der Provinz. Vielleicht geht es den Herren ja wie einem anderen Geschäftsführer, über den mir glaubhaft berichtet wurde, dass er fragte, warum Azubis so viele weniger verdienen als Volontäre. Ihn musste man 2011 (!) aufklären, dass Volontäre Abitur und ein abgeschlossenes Hochschulstudium haben. Idealerweise zu ihrem Hauptfach noch in einem Medienbereich oder aber zumindest Medienerfahrung. Wer kann das von den heute Verantwortlichen beim SchwaBo schon vorweisen? Viele Kollegen verfolgen das, was bei euch geschieht; auch wenn ihre Blätter nicht darüber berichten dürfen!

  15. Zeitungszusteller sagt:

    Um Eurer selbst Willen und für diejenigen, die künftig neu mit Euch zusammen arbeiten werden: haltet zusammen und haltet durch
    Mit solidarischen Grüßen
    Ein „GuG“-Zeitung- und Postzusteller

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