Polizeieinsatz vor dem Pressehaus

Polizeieinsatz vor dem Pressehaus

Unsere heutige Streikaktion vor dem Pressehaus in Stuttgart ging mit einem Polizeieinsatz zu Ende. Die Ordnungshüter waren auf Anordnung von Dr. Richard Rebmann, Geschäftsführer der Medienholding Süd sowie der Südwestdeutschen Medienholding,  gerufen worden. Grund: Wir, die Mitarbeiter des Konzerns, also irgendwie auch seine Mitarbeiter, sind ohne Anmeldung gekommen und wollten dreisterweise mit ihm reden.

Am Vormittag waren wir mit rund 120 bis 130 Streikenden bis an den Empfang des Pressehauses vorgedrungen. Ziel war es, mit Dr. Rebmann als Chef des Konzerns, zu dem auch der Schwarzwälder Bote gehört, über eine Lösung unseres Tarifkonflikts zu reden.
Die Streikenden hatten Rebmann nicht nur gesammelte Unterschriften, sondern auch eine Jubiläumstorte zum 25. Streiktag mitgebracht. Diese sollte ihm bewusst machen, dass man 25 Tage streiken muss, damit mal jemand mit den Mitarbeitern über ihre Arbeitsbedingungen redet. Rebmann hatte davor schriftlich mitgeteilt, dass er sich als Konzernchef nicht für zuständig hält. Verwiesen wird auf die örtlichen Geschäftsführer, die allerdings in Vorgehensweise sowie in der Wortwahl offenkundig abgesprochen handeln.

Da Dr. Rebmann aus terminlichen Gründen am Vormittag nicht zu sprechen war, machten sich die Streikenden um 14 Uhr wieder auf den Weg zum Pressehaus, um absprachegemäß erneut den Versuch zu starten, mit Dr. Rebmann ins Gespräch zu kommen. Leider wurde den Streikenden nun die Zufahrt zum Pressehaus durch Eisengitter und Polizeibeamte verwehrt. Dazu verdi-Gewerkschaftssekretär Uwe Kreft: „Man stelle sich das Gefühl der Streikenden vor, wenn den eigenen Beschäftigten der Zugang zum Konzerngeschäftsführer und Verleger des Schwarzwälder Boten durch die Ordnungsmacht verwehrt wird. Damit hat Dr. Richard Rebmann eine Hemmschwelle überschritten und die bisher praktizierte Ignoranz der Geschäftsführungen auf die Spitze getrieben.“

Der Ausschuss des Konzernbetriebsrates, der zeitgleich im Verlagsgebäude tagte, hat Dr. Rebmann umgehend um einen Gesprächstermin gebeten, bei dem es um den Tarifkonflikt der Kolleginnen und Kollegen der ausgelagterten, tariflosen Gesellschaften in Oberndorf gehen soll.
Die Mitglieder des KBR-Ausschusses suchten die „ausgesperrten“ Streikenden vor dem Gebäude auf und erklärten, dass der Oberndorfer Konflikt in Stuttgart angekommen sei und sicherten ihre volle Unterstützung zur Beilegung des Tarifkonfliktes zu.

Hier gibt es das aktuellste Flugblatt zu den Dumpinglöhnen: {filelink=15}

Die Streikenden waren stets friedlich. Auch wenn das Polizeiaufgebot anderes vermuten lässt.

Das Tor und die Polizei versperren die Einfahrt

Das Tor und die Polizei versperren die Einfahrt

Die Gäste aus Oberndorf in der Empfangshalle des Pressehauses

Die Gäste aus Oberndorf in der Empfangshalle des Pressehauses

Jubiläumstorte für Dr. Richard Rebmann

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