Frank Bsirske steht Schwabo-Streikenden bei

(Stand: 14.8.11, 14.47  Uhr)

Frank Bsirske spricht vor dem Alten Rathaus

Der Verdi-Vorsitzende Frank Bsirske hat heute in Oberndorf die Abwertung von Arbeit, die Tarifflucht und die fehlende Wertschätzung von Mitarbeitern  in den ausgegliederten Gesellschaften des Schwarzwälder Boten scharf kritisiert. Bsirske kam am Freitag eigens wegen des seit Jahresbeginn andauernden Tarifkonflikts in die Neckarstadt. Er sprach vor dem Alten Rathaus zu rund 250 Streikenden. Neben den Mitarbeitern der ausgegliederten Schwabo-Gesellschaften (Grafikbote, Schwarzwälder Bote Medienvermarktung Süd, Schwarzwälder Bote Redaktionsgesellschaft) streikten auch Beschäftigte der noch tarifgebundenen Schwarzwälder Bote Mediengesellschaft.

Unterstützung gab es zudem von streikenden Redakteuren der beiden Stuttgarter Zeitungen, des Südkuriers, des Mannheimer Morgens, des Schwäbischen Tagblatts, der Esslinger Zeitung, der Südwestpresse sowie des Reutlinger Generalanzeigers.

Bsirske machte deutlich, dass die Entwicklung beim Schwarzwälder Bote in Oberndorf nur die Blaupause für Pläne ist, die der Konzern sicher auch in anderen Betrieben umsetzen wolle. In Oberndorf glaube man offenbar, dass man sich das erlauben könne, um einen Dammbruch durchzusetzen.
Der verdi-Chef verurteilte die Verweigerungshaltung der Geschäftsführer beim Schwarzwälder Boten. Die Belegschaft sei nur zu einem einzigen Zweck gespalten worden, um die Voraussetzungen für die Absenkung der Löhne zu schaffen. So solle auf dem Rücken der Beschäftigten mehr Rendite erwirtschaftet werden. Das sei ein Wechsel von einer Zusammenarbeit im Geiste der Sozialpartnerschaft getragen hin zu einer Praxis von  Willkür und Diktat. An die Stelle von Wertschätzung seien Ressentiments und Ignoranz getreten.
Für die Beschäftigten hatte Bsirske zwei klare Botschaften: Solange die Mitarbeiter an ihrem Kampf für ihre Ziele festhalten, solange werde verdi an ihrer Seite kämpfen. „Uns geht das Geld nicht aus“, richtete Bsirske an die Geschäftsführer. Die zweite Botschaft Bsirskes: „Wir werden das gewinnen.“

Demonstrationszug durch die Oberndorfer Oberstadt

Bsirske nahm sich mehrfach viel Zeit für die Schwabo-Mitarbeiter

Streikversammlung vor dem Alten Rathaus. Die Hauptstraße wurde für den Verkehr gesperrt.

Streik im Fernsehen
Landesschau aktuell, 18 Uhr
Landesschau aktuell, 21.45 Uhr (ausführlichste Fassung)

Printmedien
Schwarzwälder Bote (und hier die Bewertung der NRWZ dazu, weil viel Wahrheit weggelassen wurde)

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort auf Frank Bsirske steht Schwabo-Streikenden bei

  1. Conny Bauer sagt:

    Alle Achtung, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ihr stemmt einen Arbeitskampf vor dem jeder nur den Hut ziehen kann! Ich wünsche euch ganz viel Durchstehvermögen, Bissigkeit und trotz allem auch Witz und Kreativität in dieser Zeit! So ein langer Streik ist – aus eigener Erfahrung – verdammt anstrengend, Kräfte zehrend, entmutigend und dann doch wieder aufbauend! Vor allem, wenn alle zusammen stehen. Also ganz herzliche und kämpferische Grüße aus Südthüringen. Wir gehören auch zum SWMH-Verbund und verfolgen eure Aktionen bis ins Detail. Uns droht schließlich das Gleiche! Wir drücken euch die Daumen und entfachen hier Druck!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.