Wir streiken wieder

Streik vor dem Pressehaus in Stuttgart

Wir streiken wieder. Rund 35 Redakteure der Schwarzwälder Bote Redaktionsgesellschaft fahren heute zu einem Solidaritätsstreik nach Stuttgart. Sie wollen die streikenden Kollegen in ihrem Warnstreik in den aktuellen Tarifverhandlungen unterstützen. Auch Drucker befinden sich im Ausstand. Wir wären eigentlich mehr als 40 Redakteure gewesen, wurden aber durch Krankheit und Urlaub dezimiert.

Update 21.2.2014, 20.30 Uhr
Gegen den Angriff auf den Berufsstand der Journalisten und das massive Vorgehen der Verleger, die Arbeit von Redakteuren, Druckern und Verlagsangestellten weiter zu entwerten, sind am Freitag rund 300 Journalisten, Drucker, Verlagsangestellte und Mitarbeiter der Druck-Vorstufe des Stuttgarter Pressehauses in der Landeshauptstadt in den Streik getreten. Mit dabei waren auch Kollegen des Schwäbischen Tagblatts aus Tübingen und des Reutlinger Generalanzeigers sowie rund 35 Streikende des Schwarzwälder Boten aus Oberndorf, die mit dem Bus angereist waren, um in einem Solidaritätsstreik auch mit Blick auf den Zusammenhang im Konzern der Medienholding Süd (MHS) für den Erhalt des Flächentarifvertrags und eine faire Bezahlung Flagge zu zeigen. Unter den Schwabo-Leuten befand sich auch der einzige streikende Redaktionsleiter. Zunächst diskutierten die Kollegen im Streiklokal über die Tarifverhandlungen und das „Tarifwerk Zumutung“ des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), das massiv an den Geldbeutel der Journalisten will. Die Stimmung war dabei eindeutig, sollte der BDZV die Vertreter der Gewerkschaften weiter so hinhalten wie bisher, dann müsse über eine Urabstimmung zumindest in Baden-Württemberg nachgedacht werden. Thomas Ducks, Betriebsratsvorsitzender des Schwarzwälder Boten, betonte, dass die Botschaft nur lauten könne, für einen anständigen Tarif auf die Straße zu gehen, keine Angst zu haben vor weiteren Arbeitskämpfen und diese dann auch durchzuhalten: „Wir vom Schwarzwälder Boten werden, so weit es möglich ist, mit dabei sein.“ Zur Motivation der Schwabo-Streikenden erklärte Ducks: „Wir haben 2011 nicht 96 Tage für einen Anerkennungstarif gestreikt, um jetzt tatenlos zuzusehen, wie der Tarifvertrag ausgeweidet wird.“
Nach der Kundgebung im Streiklokal zogen die Teilnehmer vors Verlagstor des Pressehauses der Südwestdeutschen Medienholding in Stuttgart, um dort auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Was SWMH-Geschäftsführer Dr. Richard Rebmann sicherlich nicht entgangen ist, denn er fuhr aus dem Verlagsgelände an den winkenden Streikenden vorbei und winkte dabei zurück.

Unser neuestes Banner - Erinnerung an 2011 und 96 Streiktage

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.