Mit ihrer ebenso kämpferischen wie herzerfrischenden Rede hat Leni Breymaier den Streikenden Mut gemacht. Die ver.di-Landesbezirksleiterin Baden-Württemberg war am 70. Streiktag der drei ausgegliederten und nun tariflosen Gesellschaften Grafikbote, Medienvermarktung und Redaktionsgesellschaft in der Streikversammlung in Oberndorf zu Gast. Der Kampf, den die Schwabo-Mitarbeiter aufgenommen hätten, sei von bundesweiter Bedeutung und finde in ganz Deutschland Beachtung. Zum einen gehe es um die Medienbranche insgesamt. Wenn es Dr. Richard Rebmann als Geschäftführer der Südwestdeutschen Medienholding gelinge, im zweitgrößten Zeitungskonzern Deutschlands die Tarifbindung aufzuheben, sei dies ein Signal für die Verleger, die Arbeit insgesamt zu entwerten.
Zum anderen stehe der Konflikt in Oberndorf auch im Zusammenhang mit dem Verteilungskampf in einer Gesellschaft, in der die Kluft zwischen Arm und Reich tagtäglich zunehme. Die soziale Ungleichheit in Deutschland wachse rasant. Das Vermögen von Privatpersonen vermehre sich noch schneller als die sekündlich steigende Staatsverschuldung. Daher handle es sich beim Konflikt der Schwabo-Mitarbeiter um einen schwierigen Kampf, für den es einen langen Atem brauche. Sie sei stolz auf die Streikenden und voller Respekt, dass sie diese Auseinandersetzung führen. Für den nicht einfachen Weg sicherte Leni Breymaier sowohl ihren persönlichen Einsatz als auch die weitere Unterstützung von ver.di zu.
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