Der Streik der Drucker in München-Steinhausen hat einige Resonanz nach sich gezogen. Die neuste und nachweislich falsche Nachricht streut derzeit die Geschäftsführerin des Druckzentrums Südwest in Villingen und des Grafikboten in Oberndorf, Margit Struck-Schweizer. Sie verbreitet, dass die Gewerkschaft verdi die Münchner Drucker mit der Behauptung zum Streik aufgerufen habe, es gelte, die bevorstehende Tarifflucht des Druckzentrums Südwest zu verhindern. Die Beschäftigten des SV-Zeitungsdrucks seien bewusst falsch informiert und damit von verdi getäuscht worden, so Schweizer.
Bei objektiver Betrachtung der Fakten lässt sich die schweizerische Version nicht mit der Wahrheit in Einklang bringen. Teilnehmer der Münchner Streikversammlung berichten uns, dass das Druckzentrum Südwest kein einziges Mal erwähnt wurde! Mittlerweile liegt uns eine Erklärung des Konzernbetriebsrats des Süddeutschen Verlages vor, derzufolge die streikenden Drucker vielmehr die Notwendigkeit gesehen haben, die Beschäftigten der Schwarzwälder Bote Redaktiongesellschaft, der Medienvermarktung Südwest sowie des Grafikboten in Oberndorf bei ihrem Kampf um die Wiederherstellung der Tarifbindung zu unterstützen.
Das hat übrigens selbst Dr. Richard Rebmann in einem konzernweiten Schreiben anerkannt, wenngleich viele andere Details in eben diesen Schreiben nicht exakt die Sachlage wiedergeben. Darin heißt es: »Am Donnerstag haben die gewerblichen Mitarbeiter in der Druckerei des Süddeutschen Verlages zur Unterstützung des Streiks in Oberndorf für zehn Stunden die Arbeit niedergelegt.«
Bleibt abzuwarten, welche nicht wahrheitsgemäße Erklärung Frau Struck-Schweizer für die heute in Stuttgart stattfindenden Solidaritätsstreiks zusammendichtet.
Hier ein aktuelles Schreiben des Münchner Konzernbetriebsrats zum Streik beim Schwabo: {filelink=23}
Zur Erinnerung: Mit diesem Flugblatt wurden die Münchner Drucker über den Konflikt informiert: {filelink=22}
