Streikaktion auf dem Schlossplatz in Stuttgart

Auch drei Kamerateams waren auf dem Schlossplatz dabei

Mit einer Aktion auf dem Stuttgarter Schlossplatz machten heute streikende Mitarbeiter der drei ausgegliederten Gesellschaften des Schwarzwälder Boten (Grafikbote, Medienvermarktung und Redaktionsgesellschaft) auf ihre Forderung nach Tarifbindung aufmerksam. Unterstützt wurden sie dabei von Kollegen der Stuttgarter Zeitung sowie den Stuttgarter Nachrichten. Zum Abschluss bildeten die rund 150 Beteiligten eine Menschenkette und schrieben mit einzelnen, umgehängten Buchstaben die Forderung „Tarifbindung für Schwarzwälder Bote“.
verdi-Gewerkschaftssekretär Uwe Kreft unterstrich, dass man die Arbeitsbedingungen nicht durch »irgendwelche windigen betrieblichen Lösungen« geregelt haben wolle. Man brauche die Absicherungen in einem rechtlich gesicherten Rahmen. Das heiße: über Tarifverträge. Dafür streike man seit 57 Tagen. Man stehe aber auch hier, weil man verhindern wolle, dass man innerhalb des Konzerns, der Südwestdeutschen Medienholding und der Medienholding Süd mit Sitz in Stuttgart, zum Dumpinglohnmodell verkomme, sagte Kreft und erinnerte an neue Arbeitsverträge, die einen Stundenlohn von 7,85 Euro beinhalten sollen.
verdi-Landesfachbereichsleiterin Annegret Kaiser verlas solidarische Grüße von Mitarbeitern des Reutlinger Generalanzeigers sowie der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Und sie machte deutlich, dass die Vorgänge in Oberndorf immer im Zusammenhang mit dem Konzern zu sehen seien.
Letzteres griff auch Dr. Stefan Geiger, Betriebsratsvorsitzender der Stuttgarter Zeitung, auf. »Es ist richtig und es ist notwendig, was Ihr hier macht«, richtete Geiger an die Oberndorfer Kollegen. Die neuen Löhne für Mediengestalter und Volontäre seien Hungerlöhne – unanständige Löhne in der Nähe von Harz 4. Hier werde Lohnwucher betrieben. »Das sind ausbeuterische Arbeitsbedingungen. Das gilt es zu verhindern«, sagte Geiger.
Andreas Denner, Betriebsratsvorsitzender der Stuttgarter Nachrichten, verglich die Oberndorfer Bewegung mit einem Damm. Denn man wisse, dass die Folgen nach Stuttgart überschwappen würden, wenn dieser Damm breche und man der Tarifflucht keinen Einhalt gebieten könne. Also versuche man in Stuttgart, von hinten die Sandsäcke heranzuschaffen, »damit wir den Damm wieder dicht kriegen«. Deshalb würden die Stuttgarter Kollegen mit den Oberndorfern heute gemeinsam hier stehen. Man sei empört darüber, dass es keine Verhandlungen gebe.

Für die Stuttgarter Passanten hatten die Mitarbeiter des Schwarzwälder Boten nicht nur eine Extraausgabe des Streik-Boten mitgebracht, sondern auch eine süße Überraschung: Streik-Schokolade.

Mehrere Medien, darunter auch das SWR-Fernsehen, berichteten über die heutige Aktion auf dem Schlossplatz:
SWR-Nachrichten, 19.45 Uhr

Fotos:

Streikende bilden mit Einzelbuchstaben eine Forderung. Zusammen heißt das: »Tarifbindung für Schwarzwälder Bote«

Die süße Seite des Streiks: Für Passanten gab es Schokolade.

Rund 150 Beschäftigte des Konzerns nahmen an der Demo teil.

Posieren für die Medien

Klare Botschaft: Tarif für alle

Ohne Worte

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Eine Antwort auf Streikaktion auf dem Schlossplatz in Stuttgart

  1. Werner Neumüller sagt:

    Hallo Kolleginnen und Kollegen,

    weiter so nicht unterkriegen lassen, auch wir kämpften 10 Monate um einen
    Anerkenntnistarifvertrag.
    Unsere Gedanken sind bei Euch und sollen Kraft geben.

    kollegiale Grüße aus Eschenbach

    Werner Neumüller
    (Betriebsratsvorsitzender)

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